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Cookie-Wars: Wie tracke ich meine Zielgruppe in Zukunft?

Das Ende der Coo­kies ist dank DSGVO und Europäischem Ge­richts­hof be­schlos­se­ne Sache. Doch was kommt da­nach? End­lo­se Wei­ten ohne Werbe-Tracking? Wel­che Al­ter­na­ti­ven es gibt und wel­che neue Währung sich dazu auf­schwin­gen kann, das Vermächt­nis der Coo­kies zu ret­ten, dazu haben wir uns Ge­dan­ken ge­macht.

Das Tempo wächst, der Mensch muss mit.

Eine viel diskutierte Alternative zum Cookie ist ein übergreifender Login, an dem elegant das Einverständnis von Benutzern zur Speicherung einer Werbe-ID baumelt. Alle Plattformen müssten sich dann auf einen einheitlichen Login verständigen. Hierzulande ist vor allem die deutsche NetID im Gespräch.

Was viele nicht auf dem Schirm haben, sind andere, global etablierte und bereits breit ausgerollte Plattformen, die perse einen Login anbieten: Facebook, WhatsApp, Twitter, Amazon, Google und Apple. Natürlich ist auch Microsoft als Vertreter aus der Reihe der Internet-Urgesteine wieder mit von der Partie. Während sich Facebook und Twitter durch Vertrauensverlust zurückgedrängt sehen, Amazon eher geduldet als akzeptiert wird, Google zumindest teilweise Akzeptanz findet, ist es um WhatsApp erstaunlich still geworden – genauso leise arbeitet sich übrigens auch Microsoft im Hintergrund an Cloud- und Service-Themen ab.

Die Frage ist, welchem Ökosystem so sehr vertraut wird, dass es sich zum nächsten großen Gatekeeper nach der Google-Startseite aufschwingen kann. Gefühlt liegt Microsoft mit seinen Office-Services gleichauf mit WhatsApp in Anbetracht von dessen Verbreitung und Allgegenwärtigkeit – zumindest in westlichen Ländern. Google bietet mit seinen Webservices sowie Android eine breite Basis. Und Apple arbeitet am Ausbau seines Vertrauensbonus als Geschäftsmodell.

„Die Währung des neuen Jahrzehnts ist Vertrauen.“

Spannend ist zu sehen, wie sehr sich das Unternehmen mit dem Obstlogo aus Cupertino bemüht, Barrieren niederzureißen und aus dem selbst zugemauerten Ökosystem auszubrechen. Seit Jahren ist zu beobachten, wie still und heimlich hier und da kleine Standards entstehen. Hier gilt eine Programmiersprache als Hoffnungsträger für einen plattformübergreifenden Standard, an anderer Stelle Gadgets, die sich zu mächtigen Gegenspielern traditioneller Hersteller entwickelt haben. Hier sind zu nennen: ein weltweit verfügbarer Bezahldienst, Native Apps für Smart-TVs verschiedener Hersteller für den eigenen Videostreamingdienst und HomeKit als einheitliches Standardprotokoll für unterschiedlichste Smart-Home-Technologien.

Auch Satya Nadella, CEO von Microsoft, kann die Füße nicht stillhalten: Mit immensem Druck wird beim Windows-Hersteller an der Etablierung und gleichzeitigen Verjüngungskur der hauseigenen Office-Suite gearbeitet und gleichzeitig werden alte Zöpfe abgeschnitten. Vom Cloud-Service über BI-Lösungen bis hin zu hochdynamischen Kommunikationskanälen gibt es hier alles aus einer Hand. Negativ-Schlagzeilen haben mittlerweile Seltenheitswert.

Was viele nicht auf dem Schirm haben, sind glo­bal eta­blier­te und be­reits breit aus­ge­roll­te Platt­for­men.

Aber wie war das doch gleich mit WhatsApp? Das Wall Street Journal will jüngst herausgefunden haben, dass die Abteilung, die sich mit Werbung in WhatsApp befasst hat, geschlossen wurde. Komisch, wo doch den Nutzern von WhatsApp Werbung so lange angedroht wurde. Den beiden Gründern von WhatsApp war Privatsphäre immer wichtig, inzwischen haben sie das Unternehmen verlassen. Mit Privatsphäre lässt sich schließlich kein Geld verdienen, findet Zuckerberg. Oder doch?

Für uns geht die Rechnung so: Wer möglichst elegant viele Services unter einem Login vereinen kann, bietet nichts anderes als ein Convenience-Produkt an. Und wenn dieses Produkt auch noch sicher ist wie Fort Knox, entscheidet dessen Anbieter das Rennen für sich. Dann lebt nur noch die Ideologie des Cookies weiter, nicht der Cookie selbst. Als kleine, niedliche Zusatzfunktion.
Nicht ständig vor den Auswirkungen von Datenmissbrauch auf der Hut sein zu müssen wäre einigen Menschen sicher ein kleines Abo wert.

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„Wir unterstützen Sie gerne
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MIRIAM KÖHLER, CREATIVE DIRECTOR
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